Interview Mikono Mode Vegan

Interview mit Heinrich Klassen und Lorraine Shadeya von Mikono

Heinrich Klassen und Lorraine Shadeya sind die Gründer des deutsch-kenianischen Fair Fashion Labels Mikono, welches nachhaltige Jacken, Kimonos und T-Shirts herstellt. Im Interview mit dem Fair Fashion Blog haben sie vier Fragen beantwortet.

Wieso habt ihr euch dazu entschieden Fair Fashion, statt herkömmliche Mode, herzustellen?

Die Liebe zu Kenia, der Respekt vor der Arbeit unserer Schneiderinnen und unser Bedürfnis gute Arbeitsbedingungen und Produkte mit höchster Qualität herzustellen, motivieren uns dazu so viel wie möglich an unsere Schneider*innen weiterzugeben.

Die Wertschätzung aller unserer Kolleg*innen hört aber nicht bei Lohn auf, sondern drückt sich zusätzlich von Zuverlässigkeit, organisatorischer Hilfe, zeitliche und örtliche Flexibilität für ein erfülltes Familienleben und Unterstützung digitaler Fähigkeiten aus. Die erfahrensten Mitglieder organisieren ihre eigenen Teams und sind dadurch selbst für Planung und Qualität zuständig.

Wie seid ihr auf den Namen “Mikono” gekommen? Steht er für etwas bestimmtes?

“Mikono” bedeutet “Hand” und auch “Arm” auf Kiswahili. Von der Ernte der Leinen und Baumwolle, zum Druck, über unsere Fahrer*innen bis zu unseren Schneider*innen und unserem Kundenservice sind wir alle mit Hand und Herz dabei.

Welche Materialien werden für eure Jacken, Kimonos und T-Shirts verwendet?

Die Kimonos und unsere T-Shirts bestehen zu 100% aus Baumwolle. Die Wendejacken bestehen beim bunt bedruckten Kitenge zu 100% aus Baumwolle und auf der schwarzen schlichten Innenseite aus 100% Leinen. Die Reißverschlüsse unserer Jacken sind aus Metall und die Bündchenstoffe aus Polyamid, damit auch nach dem Waschen noch dieselbe Form bestehen bleibt. Ein wesentlicher Teil unserer Bomberjacken sind ihre genial feinen Schnittmuster. Unsere leitende Schneiderin hat jahrzehntelang Maßanzüge genäht. Das spürt man bei unseren Jacken.

Wo wird die Kleidung hergestellt?

Unsere Näher*innen leben und arbeiten bei ihren Familien in Nairobi. Unsere Kitenge-Prints sammeln wir auf dem ganzen Afrikanischen Kontinent ein, die Reißverschlüsse kommen aus Swasiland und sobald etwa 100 Jacken fertig sind, senden wir eine Lieferung nach Berlin.

Unsere All African Bomberjacken, T-Shirts und Kimonos werden in Kopenhagen, Utrecht, Lugano, Berlin, Zürich und Wien getragen. Diesen Sommer mussten viele Kunden mehr als einen Monat, oft sogar mehr als zwei Monate auf ihre Jacken warten.

Mittlerweile ist unser Team in Nairobi gewachsen und wir freuen uns, dass trotz der Wartezeit fast alle Kunden sehr glücklich sind mit ihrer Mikono.

Bildquelle: © Mikino

Behind the Scenes

Jolene ist die Bloggerin hinter dem Fair Fashion Blog.

(2) Kommentare

  1. Herrliches Interview, danke sehr dafür;)

  2. Jetzt habe ich erst einmal gestutzt – wieso stellen Kenianer “Kimonos” her – ist das nicht typisch Japan!? Aber man lernt nie aus. Gute Arbeitsbedingungen sind in Kenia leider alles andere als die Regel, da ist jeder Vorreiter ganz wichtig. Hut ab!

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